Cyclocross (Teil 1)
Viel seltener als Rennräder oder MTBs in Deutschland anzutreffen, aber eine
faszinierende Maschine: mein
Cyclocrosser.
Früher bekannt als Querfeldeinrad oder kurz Quervelo (schweizerisch). Das seit
kurzem gehypte Gravel Bike (wieder ein Trend aus USA) ist quasi der gleiche
Radtyp.
Hier oberhalb des Neckars bei den Hessigheimer Felsengärten.
Das Crossfahren setzt einen entsprechenden Untergrund voraus. Cross-Rennen
werden auf Rundkursen mit verschiedenen Untergründen (Asphalt,
Wiese, Sand, je nach Wetter auch Schlamm und Eis, sowie künstliche Hindernisse
und Aufwärts-Treppen) ausgetragen, und nur im Winter.
Bei grob-steinigem Untergrund fährt man mit dem MTB besser. In
meiner Gegend haben jedoch fast alle Waldwege einen ebenen Untergrund
wie hier zu sehen, auf so einer 'Waldautobahn' kann kein MTB mit einem Crosser
mithalten. Ich benutze den Crosser vorwiegend im Winter
(dann auch vorschriftsmäßig mit Licht), aber auch im Sommer auf Touren bei denen
das Rennrad oder MTB ungünstig sind.
Das Stevens Vapor ist individuell aufgebaut, hydraulische
Scheibenbremsen gab es 2013 für die Rennrad-Gruppen noch nicht. In manchen Foren
wird erbittert über Scheibenbremsen gestritten: nach meiner Meinung ist das eher
unwichtig. Ich bin mal probehalber ein extremes Steilstück langsam
abgefahren (150 hm, >20%, Rottmannsberg - Oberbrüden), danach haben
Wassertropfen auf der vorderen Scheibe gekocht.
Cross ist die einzige Radsportdisziplin die nicht olympisch ist,
u.a. weil es nicht ins Sommer/Winter-Schema passt. Jedoch finden seit 1950 jährlich
Weltmeisterschaften statt. Erste Crossrennen wurden bereits um 1900
veranstaltet, also kurz nach den ersten Straßenrennen. Zum Vergleich: MTBs gibt
es erst seit etwa 1980. Die größte Popularität hat Cross momentan vor allem
in Belgien und den Niederlanden. In Deutschland findet Cross kaum
Aufmerksamkeit obwohl deutsche Fahrer und Fahrerinnen mehrfach Weltmeistertitel
errungen. Eigentlich unverständlich, denn normalerweise sind
Crossrennen für Zuschauer viel spannender anzusehen als Straßenkriterien.
Ebnisee im Dezember
nochmal bei
Hessigheim / Neckar
Teufelsmoor, nahe Neu Helgoland,
an der Stelle 53.240359, 8.874988
Blick nach Süden von einer Aussichtsplattform namens Himmelstreppe Teufelsmoor
(nahe Osterholz-Scharmbeck)
im Bereich der Teufelsmoorstraße
Links: Melkhus (Milchhaus), hier kann man sich selbst mit Getränken und
Snacks bedienen, und das Geld in eine Kasse legen. Naja, in einer Ecke hängt
eine Videokamera.
Rechts: Ein unscheinbares Bild, aber auf diesem Weg bin ich fast vom Rad
gestürzt: unfahrbar weil die Hackschnitzel weicher und tiefer als jeder Schlamm
sind.
Brocken (im Juni bei nasskalten Bedingungen),
QInfo,
PasszwangInfo,
Wikivoyage
Brockenkuppe, knapp oberhalb der
Baumgrenze, im Hintergrund
Wurmberg mit
Sprungschanze
Brockenbahnhof für
die Harzer
Schmalspur-Brockenbahn sowie Brockenstraße von Schierke kommend:
Straße
inzwischen auch Rennrad-tauglich, viele Wanderer ab Einmündung Goetheweg auf den
letzten 1200m/100hm
Hüttenbühlsee
Hagerwaldsee
A81 bei Unterheinriet
Bremmer Calmont, Mosel (im Nieselregen)
- der steilste Weinberg Europas mit dem
Calmont-Klettersteig
im
Murrhardter Wald im November
Open-Air Fotoausstellung "Der Schwäbische Wald - eine Augenweide" auf
Wanderschaft, hier neben dem
Eschelhof
im Murrhardter Wald
im Murrhardter Wald
Telemetriedaten einer Fahrt bei Dunkelheit im Wald. Im Finsteren und bei
gewundenen Wegen/Trails ist neben starkem Licht natürlich perfekte
Streckenkenntnis hilfreich, deshalb hier ein Rundkurs. Angesichts von Null Grad
Kälte hatte ich nach 5 Runden und 2 Stunden keine Lust mehr.
Zur prinzipiellen Interpretation der Telemetriedaten siehe RR5.
Gefahren bei Nacht im Wald? Wildschweine kollidieren in dieser
Gegend gelegentlich mit Autos, aber Berichte über Zwischenfälle mit
nächtlichen Wanderern, Joggern, Radfahrern sind äußerst selten - liegt das eher
an den wenigen Zweibeinern oder an den wenigen Vierbeinern?
Ausrüstung für Fahrten bei Nacht und Frost.
Im Bild links oben sogar mit Heiligenschein... (vermutlich durch Objektiv-interne Reflexionen verursacht). Die vier Herausforderungen des Winters in meiner Sicht (in aufsteigender Kritikalität):
|
Von der Dämmerung zur Nacht
Neckar-Prallhang, nördlich von Lauffen am Neckar.
Ein idyllischer Anblick... aber nun leider für immer zerstört: Inzwischen ist
der Weg asphaltiert und mit einem hässlichen, sehr hohen Geländer versehen
damit niemand in den Fluss fällt. Babysitting in Deutschland. Auf der Aiguille
du Midi oder am Grand Canyon sind die Geländer jedenfalls niedriger.
Zudem wirkt das Geländer beengend und ein Sturz auf Gras oder Gebüsch scheint
mir unkritischer als ein Sturz in eine weitmaschige Stahlkonstruktion.
Positiv allerdings dass man jetzt neben dem Zementwerk in Lauffen durchfahren kann und nicht mehr für 1km auf die B27 ausweichen muss.
Der Neckar-Radweg zwischen Stuttgart-Wilhelma und Heilbronn ist damit jetzt
durchgehend asphaltiert auch ohne Einbeziehung der L1105 (abgesehen von
einem kurzen Schotter-Abschnitt in Mundelsheim den man auf der K1700 umfahren
kann).
Wasserspiele in der Nähe der Hörschbachfälle bei Murrhardt, auch bekannt als "Murrhardter
Brünnelesweg"
Auf den ersten Blick könnte man sich hier in der afrikanische Savanne wähnen -
aber weit gefehlt:
hier grasen schottische Hochlandrinder im Nationalpark
Zuid-Kennemerland, westlich von Haarlem/Amsterdam gelegen.
Im Park gibt es eine strikte Trennung von Wander- und Radwegen, aber die Rinder
haben Vorfahrt(gang) kraft Masse:
Übrigens sind alle Radwege im Nationalpark so wie hier gepflastert, nach einiger
Zeit nervt da die Rüttelei selbst mit Crosserbereifung.
Dünenfeeling
Am Strand von Zandvoort,
als guter Tourist sollte man sich ja an das Gastland anpassen, das habe ich hier
mit Weglassen des Helms getan.
Zur Erklärung: im Zentrum von Amsterdam wäre man mit sportlicher Aufmachung
und Helm der absolute Hingucker, aber außerhalb davon ist der Stil
bei RR/MTB/CX-fahrenden so wie überall in Mitteleuropa, insofern bin ich hier
doch falsch unterwegs.
Hier bin ich im Dünengebiet zwischen Zandvoort und Noordwijk unterwegs, im
Hintergrund kündet ein Schild von der Grenze zwischen Nord- und
Süd-Holland. Interessante Regelungen für 65-plussers und minder-validen.
Im Dünengebiet (also bei viel Platz, hier an der Stelle 52.301377, 4.478405) ist
das Abstellen von Fahrrädern doch tatsächlich kostenpflichtig!
Es gibt hier schöne Sandwege durch die Dünen, aber die sind für Fahrräder leider
gesperrt.
Strandpromenade in Noordwijk
- nachdem ich hier mehrmals auf Dienstreisen zu
ESA / ESTEC war, konnte ich die Gegend nun auch per Rad erkunden.
Mosel:
links: Blick auf Piesport von der Panoramastraße bei 49.889831, 6.928868
rechts: Blick auf Trittenheim von 49.816053, 6.908391
vor der Porta Nigra,
nach einer 6-stündigen Tour
Radwege an der Mosel sind verkehrstechnisch gut geführt, aber hier in Trier
gilt das nicht: die Verbindung zwischen dem linksseitigen Moselradweg
und der Kaiser-Wilhelm-Brücke ist miserabel, verschärft wird das noch durch die
ständigen Verkehrsstaus dort.
und wieder bin ich hier am Bremmer Calmont, diesmal bei gutem Wetter
Dieser Blick auf die Moselschleife bei Bremm verdient auch noch eine Variante
mit ungestörtem Sichtfeld:
Auf dem Weg zum Klettersteig:
Wie schon oben erwähnt ist der
Bremmer Calmont der steilste Weinberg Europas mit dem
Calmont-Klettersteig.
Ich fand es übrigens witzig als die Wanderer hier hoch kletterten und dann
voller Erstaunen auf einen Radfahrer trafen.
November, im Wald bei Altersberg
Innen morsch - Was hat die Weißtanne mit meinem Crosser zu tun?
Alu-Rahmen werden um so steifer (und sogar leichter) je großvolumiger und
gleichzeitig dünnwandiger die Rahmenrohre gebaut werden (zeitweise wurden
Rahmen nach dem Stiffness-to-Weight Verhältnis beurteilt). Dieser Ansatz ist
natürlich dadurch begrenzt dass enorme Steifigkeit gar nicht erwünscht ist,
ästhetische Aspekte auch eine Rolle spielen und die Rohre nicht wie eine
Coladose eindrückbar sein dürfen. Aber wie sieht es beim hohlen Baum aus?
Auf einer Waldlichtung ohne jede Bewachung frei zugänglich über Nacht geparkt:
Helikopter zur
Waldkalkung.
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